Sehr geehrte Bildungssenatorin Sascha Aulepp,
vier Jahre ist es her, dass am 19. Februar 2020 in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordet wurden. Seither hat sich die latente Bedrohung von Menschen mit Migrationsgeschichte nicht verbessert, sondern gipfelt im Gegenteil – wie das Recherchenetzwerk Correctiv enthüllte – in der Forderung der „Remigration“ von Menschen mit bikulturellen Wurzeln. Und die AfD erreicht derzeit bei Umfragen einen Höchststand an Wählerstimmen.
Diese Stimmung in der Gesellschaft ist der Nährboden, auf dem der Hass der Täter überhaupt gedeihen konnte. Diese Stimmung bedroht den Frieden und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Deshalb rufen die Familienmitglieder der Opfer alljährlich in Hanau zu einer Gedenkdemonstration auf, in diesem Jahr am 17. Februar, mit der Forderung, den Rassismus im Alltag konsequent zu bekämpfen.
Der Bremer Rat für Integration möchte diesen Jahrestag zum Anlass nehmen, am Montag, 19. Februar, an Bremer Schulen um 10 Uhr vormittags zu einer Schweigeminute aufzurufen. In den Schulen machen Kinder mit Migrationsgeschichte längst einen großen, manchmal überwiegenden Teil der Klasse aus. Eine Schweigeminute gibt die Möglichkeit, Mitgefühl und Solidarität zu bekunden und erinnert an unsere kollektive Aufgabe, gegen Rechtextremismus und Rassismus solidarisch zusammenzustehen.
Der Bremer Rat für Integration bittet Sie, sehr geehrte Senatorin Aulepp, dafür um Ihre Unterstützung, diese Schweigeminute als ein Zeichen für Respekt und Würde, Toleranz und Anerkennung, Vielfalt und Weltoffenheit an den Bremer Schulen umzusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Bremer Rat für Integration
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