Di, 10. Mai 2022
„WAS IHR NICHT SEHT“
Berichte zu Hasskriminalität und Alltagsrassismus – eine Studie von Studierenden der Kulturwissenschaft, Universität Bremen
Ende Oktober 2020 wurde in einem Nachtbus in Huchting eine junge Schwarze Frau von mehreren Männern verbal angegriffen. Als sie sich wehrte, wurde sie zusammengeschlagen. Dieser Vorfall schien zunächst ein empörender Einzelfall zu sein. Durch die alltägliche Arbeit des Bremer Rats für Integration (BRI) gibt es allerdings durchaus mehr Kenntnisse über erlebte Formen rassistisch motivierter Gewalt und Alltagsrassismus in Bremen, die jedoch nicht an die Öffentlichkeit gelangen.
Dies hat den Bremer Rat für Integration (BRI) dazu bewogen gemeinsam mit
Ikram Errahmouni-Rimi (Referentin für Vielfalt und Antidiskriminierung der
Polizei Bremen) und Dr. Margrit E. Kaufmann (Kulturwissenschaftlerin und
Diversity Expertin der Universität Bremen) das Vorkommen und Erleben von
vorurteilsgeleiteten Straftaten gegenüber als „fremd“ markierten Personen
und Gruppen im Bremer Stadtraum genauer zu erkunden.
Aus dieser Kooperation entwickelte sich eine explorative Studie, an der fünfzig
Studierende der Kulturwissenschaft beteiligt waren. Sie basiert auf einer
anonymisierten Umfrage und auf Interviews, in denen Menschen über ihre
Erfahrungen mit rassistischer Diskriminierung und Gewalt berichten.
Im Wintersemester 2021/2022 wurden die Ergebnisse ausgewertet. Das beiliegende
Fact Sheet fasst die wesentlichen Erkenntnisse zusammen.
In der Veranstaltung „Was ihr nicht seht“ am 17. Mai im Theater Bremen
werden die Ergebnisse der Studie zum ersten Mal öffentlich vorgestellt. Im
Anschluss daran diskutieren Expert:innen zum Thema „Vorurteilsgeleitete
Straftaten und Datenerhebung als Präventionsmaßnahme“.
17. Mai 2022, 17– 20 Uhr, Theater Bremen, Goetheplatz 1–3
Fact Sheet Zur Studienforschung
Eine Veranstaltung von und mit: Bremer Rat für Integration, Kulturwissenschaft der Universität Bremen und Polizei Bremen. In Kooperation mit dem Programm 360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft der Kulturstiftung des Bundes.
Das Programm:
17.00 Uhr Begrüßung durch die Vorsitzende des BRI: Celebi-Bektas
17.10 Uhr Impulsreferat durch Dr. Cihan Sinanoglu, Leiter des Nationalen
Diskriminierungs- und Rassismusmonitors (NaDiRa) des Deutschen Zentrums für
Integrations- und Migrationsforschung (DeZiM e.V.)
17.30 Uhr Vorstellung der Forschungsergebnisse, Studierende der
Kulturwissenschaft und Absolventinnen des MA Transkulturelle Studien,
Universität Bremen
18.00 Uhr Podiumsdiskussion: Daten zu vorurteilsgeleiteten Straftaten –
Prävention und Konsequenzen?
Moderation: Libuse Cerna, Bremer Rat für Integration
Podiumsgäste:
Dr. Cihan Sinanoglu (Nationaler Diskriminierungs- und
Rassismusmonitor), Dr. Margrit E. Kaufmann (Kulturwissenschaft,
Universität Bremen), Bianca Wambach (Polizei Bremen), N.N. (Bremer Rat
für Integration)
Anmeldungen bitte bis zum 13. Mai unter der Mailadresse: cacan@drk-bremen.de
Downloads:
- Fact Sheet Zur Studienforschung (PDF, 392 KB)