Di, 23. August 2022
„Recreate your Space“
Veranstaltungsreihe von „Zukunft ist bunt“
Der November wird grau? Keineswegs. In Bremen veranstaltet die Initiative „Zukunft ist bunt“ eine Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Recreate your Space“ vom 4. bis zum 27. November. Sie richtet sich mit ihrem Angebot in erster Linie an People of Colour, heißt aber auch alle Interessierten herzlich willkommen.
Programm:
Vortrag: „Für eine dekoloniale Praxis im Wellness- und
Gesundheitsbereich“ mit
Laura Moreno
Yoga, Meditation, Kristalle, Superfood, Räucherware, Bodycare-Produkte mit
„exotischen
Inhaltsstoffen, „indigene“ spirituelle Heilungsrituale, zahlreiche Massagen
und
Körperarbeitspraktiken – die Liste von Angeboten aus der Happiness-Industrie
ist lang. Zu
viele traditionelle Praktiken werden ihrer kulturellen und spirituellen Wurzeln
beraubt und
an ein westliches Publikum angepasst. Sie haben gerade genug „Exotik“, sind
aber auch
nicht „zu ethnisch“. Dabei präsentieren sich weiße Personen oftmals als
Expert:innen
während Lebensweisen und -räume durch unreflektiertes Konsumverhalten
zerstört, die
wahren Expert:innen rassistisch diskriminiert werden und um ihre Existenz
kämpfen
müssen.
Es gibt Dinge, die wir tun können, um kolonial-rassistische Kontinuitäten im
Wellness- und Gesundheitsbereich abzubauen und eine dekoloniale Haltung zu
praktizieren. Dazu gehört, uns aus seriöser Quelle über die Ursprünge der
Behandlungen,
Anwendungen und Praktiken zu informieren, an denen wir teilnehmen. Aber es gibt
noch
mehr!
Laura Moreno ist Bewegungstherapeutin & Holistic Bodyworker in Bremen,
Decolonial
Activist with roots in Wallmapu.
Fr. 04.11.2022, 18–20 Uhr, Klimawerkstadt Westerstraße 58, 28199
Bremen
Voguing Workshop mit David Mendez
David Mendez ist Vater des Ballroom „House de la Ehle“, hat
Charity-Voguing-Bälle
veranstaltet, wobei alle Gewinne an LGBTQIA+-Organisationen gehen. Als
Verfechter der
Gleichberechtigung und führende Persönlichkeit in der deutschen Ballroom-Szene
möchte David die Ballroom-Geschichte lebendig halten, die Kultur stärken und
gleichzeitig
einen sicheren Raum für die Zukunft der Gemeinschaft bieten.
David beherrscht verschiedene Kategorien wie Runway, Realness, Vogue Fem, Face
with
Performance und Old Way.
Sa. 05.11.22 17–19 Uhr Tanzboden, Anne Hof Grundstraße 3, 28203
Bremen
Offen für alle (jedoch werden BBIPOC, Trans, Queere und Geflüchtete
Menschen bevorzugt)
Black owned Business
Wir wollen euch an diesem Tag die Möglichkeit geben, tolle Schwarze Kunst,
Schwarzes
Handwerk, weitere Produkte und die Ausstellerinnen dahinter kennenzulernen.
Der Space
soll dem Austausch und der Vernetzung dienen und Schwarzen Menschen die
Möglichkeit
geben ihre Produkte, Kunst und Handwerk einer breiteren Öffentlichkeit zu
präsentieren.
*So. 06.11.2022, 15-19 Uhr, Klimawerkstadt, Westerstraße 58, 28199
Bremen
Dokumentarfilm: Black faces in white? von thabo thindi
Black faces in white? space untersucht die Dynamik und Komplexität des
„Schwarzseins“
in einem Land, das sich selbst als homogen weiß betrachtet, wie der Filmemacher
bezeugt, der sich bemüht, neue Perspektiven auf Schwarze zu schaffen.
Was bedeutet es, in Deutschland Schwarz zu sein?
thabo thindi: seine Lebensreise begann in der Gemeinde Huhudi in der
Nordwestprovinz
Südafrikas, wo er geboren wurde. Als Kind hatte er viele rätselhafte Fragen,
warum weiße
Menschen an Schwarze Menschen mit so tiefer Feindseligkeit, begleitet von
brutaler
Gewalt, behandelten und trotzdem als gefährliche Teufel und sie als Heilige
angesehen
wurden.
thabo thindi wohnt in Berlin, der Stadt, wo man locker sagen könnte, dass sie
die
Fortsetzung dieser Unterdrückung und Ausbeutung von Schwarzen während und
durch
die sogenannte Berliner Kongo-Konferenz von 1884 wieder institutionalisiert hat.
Im
Moment konzentriert er seine Lebensbeschäftigung, die manche Arbeit nennen
könnten,
darauf, die Schwarzen Massen zu heilen, zu stärken und zu verbinden, indem er
die
wenigen zur Verfügung stehenden Werkzeuge wie Fotografie, Film, Worte und sein
Körper
verwendet wird, um den Kampf fortzusetzen.
thabo thindi möchte nicht in irgendwelche Schubladen gesteckt, sondern einfach
als Mensch gesehen werden, der Zeuge des Lebens ist.
Di. 08.11.22, 18–20 Uhr, Kunsthalle Bremen Am Wall 207, 28195
Bremen
Kleidertausch
Du interessierst dich für Kleidertausch und möchtest dir einen Überblick
verschaffen, was
es eigentlich alles gibt? Kommt gerne vorbei und bringt eure aussortierten
Klamotten
mit.
So. 13.11.2022, 15–18 Uhr, Klimawerkstadt, Westerstraße 58, 28199
Bremen
Buchpremiere - Look at us! Gallerie der Schwarzen Vorbilder &
Held*innen in
Deutschland
Das Kollektiv des Buchprojekts „Look at us! Gallerie der Schwarzen Vorbilder
& Held*innen
in Deutschland“ lädt euch ein zur Premiere. Das Buch ist eine Galerie
Schwarzen
Lebens und Schaffens in Deutschland, das Schwarze Vorbilder und Held*innen
vorstellt. In diesem Buch wird aufgezeigt, wie die vorgestellten 31 Schwarzen
Personen unterschiedlichster Professionen die Gesellschaft in Deutschland
beeinflussen und mit gestalten. Mit unserem Buchprojekt möchten wir, als
Schwarze Community, uns gegenseitig
motivieren, inspirieren und Black Joy/ Black Excellence in Deutschland
feiern.
Herausgeber*innen für das Buchprojekt:
Ahmed Ismail
Sandra Mawuto Dotou
Teresa Awa
Tabea Erhart
Sa. 19.11.22, 16–21 Uhr, Klimawerkstadt Westerstraße 58, 28199
Bremen
Führung durch Schwarze Kinderbibliothek
Die erste Schwarze Kinderbibliothek in Deutschland wird euch zeigen die Diversen
Büchern die von Schwarze Perspektive geschrieben sind. Kinder, Eltern,
Familien,
Bezugspersonen und alle interessierten sind Herzlich willkommen.
So. 20.11 22, 13–15 Uhr, Humboldtstraße 126, 28203 Bremen
Black Hair Action
An diesem Tag bieten wir verschiedene Angebote für alle Kinder und Jugendliche.
Kunstworkshop, Haarworkshop Puzzlespiel, ein Film über Schwarze Haar. Wir
bieten
außerdem, im Rahmen einer Lesung, Eltern und Kindern die Möglichkeit, in
verschiedene
Bücher reinzuhören und anzuschauen, in denen sich die Kinder wiederfinden
können.
Sa. 26.11.22, 14–17 Uhr, Stadtbibliothek Bremen, Zentralbibliothek, Am
Wall 201, 28195
Wall-Saal, Zugang außen über „Am Wall”
Stadtrundgang Koloniale Kontinuitäten in Bremen mit Hodan-Ali
Farah
Wem gehört die Stadt? Wem gedenken wir? Und wessen Geschichten bleiben
unerwähnt? Kolonialismus und seine Nachwirkungen, haben sich auch in
Bremens Stadtbild eingeprägt. Nach wie vor werden Kolonialverbrecher*innen
mit
Straßennamen geehrt, während Schwarze Menschen mittels repressiver Politik
kriminalisiert werden und als Konsequenz dessen, unsichtbar bleiben.
Der Stadtrundgang wirft einen Blick auf deutsche Erinnerungskultur und bietet
einen Gegenentwurf zur Dethematisierung der Konsequenzen, die sich aus
dem Erinnern ziehen sollten.
Hodan-Ali Farah bewegt sich entlang der Intersektionen von Kunst, Aktivismus
und politischer Bildungsarbeit. Sie beschäftigt sich mit dem kolonialen Erbe
Bremens und
den daraus resultierenden Lebensrealitäten Schwarzer Menschen in Bremen.
Sa. 27.11.22, 15–17 Uhr Antikolonialdenkmal Gustav-Deetjen-Allee, 28209
Bremen
Anmeldung unter: zukunft.ist.bunt@gmx.de
Eintritt für die Veranstaltungen: Spendenempfehlung liegt
zwischen 3-15 Euro
(Hinweis: BIPOC, Trans, Queere und Geflüchtete Menschen werden
bevorzugt.)
Facebook: Zukunft ist bunt
Instagram: Zukunft_ist_bunt
Etabliert & Veranstaltet: Initiative Zukunft ist bunt & Black
Story Month Bremen
Begriffserklärung:
BBIPOC: Die Abkürzung von Black, Brown, Indigenous, People of Color und be-
deutet im Deutschen Schwarz, Brown, Indigen, der Begriff People of Color wird
nicht übersetzt. Diese Begriffe sind politische Selbstbezeichnungen. Das bedeu-
tet, sie sind aus dem Widerstand gegen Fremdbezeichnungen heraus entstan-
den und sind bis heute mit den Kämpfen gegen Unterdrückungen und für mehr
Selbstbestimmung und Gleichberechtigung, verbunden.
Sponsoring & Kooperationspartner*innen
360° Kulturstiftung des Bundes, Theater Bremen, Kunsthalle Bremen,
Stadtbibliothek
Bremen, Blackactivity Bremen, Ambulante Versorgungsbrücken, Abba Yalla
Kollektive und
Klimawerkstadt Bremen