Do, 01. September 2022
Reflexionen zur Stadt- und Kolonialgeschichte
Das Bismarck-Denkmal in Bremen – Podiumsdiskussion im Haus der Wissenschaft
Seit dem Jahr 1910 steht auf einem Sockel neben dem Bremer Dom das von dem
Berliner Bildhauer Adolf von Hildebrand geschaffene Denkmal des Reichskanzlers
Otto von Bismarck.
Das künstlerisch bedeutende Denkmal zeigt Bismarck im Stile eines
Reiterstandbilds der Renaissance. Zunächst auf private Initiative finanziert
und aufgestellt, war das Denkmal wegen der Rolle Bismarcks in der deutschen
Geschichte nie unumstritten und ist bis heute Bestandteil der Bremer
Denkmallandschaft. Es blieb im Zweiten Weltkrieg vor Beschädigung und
Metallspenden verschont, doch wandten sich nach Kriegsende Stimmen gegen seine
Wiederaufstellung, die 1952 dennoch erfolgte. Das markante Denkmal ist seither
immer wieder Gegenstand von Kontroverse gewesen, aber auch von Nichtbeachtung,
bis hin zur Vernachlässigung, die unlängst eine Restaurierung nötig
machte.
Bismarcks kolonialpolitische Aktivitäten waren zuletzt verstärkt Gegenstand
kritischer Auseinandersetzung. Der Senator für Kultur, Dr. Andreas
Bovenschulte, möchte dieser Debatte mit einer öffentlichen Podiumsdiskussion
im Haus der Wissenschaft ein Forum bieten, in dem sich Fachleute verschiedener
Disziplinen dem Denkmal und seiner Rolle im Stadtraum nähern und diese
bewerten. Ergebnisse und Anregungen aus der Veranstaltung sollen möglichst in
weitere Maßnahmen – wie digitale und analoge Erläuterungstexte –
einfließen.
Podiumsdiskussion, Mittwoch, 7. September 2022, 17 Uhr, im Haus der
Wissenschaft (Olbers-Saal, Sandstraße 4–5, 28195 Bremen). Der
Eintritt ist frei.
Es diskutieren:
Dr. Jörn Brinkhus (Zeithistoriker, Staatsarchiv Bremen),
Dr. Thekla Keuck (Lektorin Public History, Universität Bremen),
Dr. Ohiniko Mawussé Toffa (Kolonialhistoriker, Staatliche Kunstsammlungen
Dresden),
Dr. Jan Werquet (Kunsthistoriker, Focke-Museum Bremen)
Moderation: Prof. Dr. Konrad Elmshäuser (Staatsarchiv
Bremen)