Fr, 11. November 2022
Videoinstallation zum Thema „Rassistische Gewalt im Kontinuum zur Erinnerung aller machen“
Der Bremer Rat für Integration (BRI) lädt in Kooperation mit dem
Bundeszuwanderungs- und Integrationsrat (BZI) zu einer Videoinstallation zum
Thema „Rassistische Gewalt im Kontinuum zur Erinnerung aller machen“ ein.
Diese wird am 17.11.2022 zwischen 19.00 und 21.30 Uhr an der Fassade des Theater
Bremens zu sehen sein.
Anlass sind die 30. Gedenktage an die rassistischen Anschläge in Rostock
(August 1992) und Mölln (November 1992). Hoyerswerda, Rostock- Lichtenhagen,
Mölln, Mannheim, Solingen, Lübeck, NSU und die jüngsten Angriffe auf
Asylunterkünfte in Bautzen und Groß Strömkendorf – die Kontinuität
rassistisch motivierter Anschläge seit der Wiedervereinigung ist unübersehbar.
Zum Gedenken an die Opfer und zur Unterstreichung der strukturellen Parallelen
dieser Verbrechen, v. a. zum Aufruf eines konfrontativen Umgangs durch eine
gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit rechter Gewalt, findet die
Videoprojektion nicht nur in Bremen, sondern zeitgleich auch in Berlin,
Augsburg, Dresden und Stuttgart statt.
Im Namen des Initiators, des BZI, erklärt der Vorsitzende Memet Kilic: „Die
politische Debatte vernachlässigt nach wie vor die Kontinuität rechter Gewalt
in Deutschland nach der Wiedervereinigung. Unser Projekt erinnert mit
vielfältigen Formaten an die zahlreichen rassistischen Taten nach dem
Mauerfall. Unser Ziel ist es, diese grausamen Übergriffe in das kollektive
Gedächtnis zu bringen – und damit den Blick auf Gegenwart und Zukunft zu
verändern, um Vergessen, Verdrängen und Wiedererleben zu verhindern.“
„Dem Kontinuum rechter, vorurteilsgeleitete Gewalt müssen wir uns
gesamtgesellschaftlich entgegenstellen“ betont die Vorsitzende des Bremer
Rates für Integration (BRI) Naciye Celebi-Bektas und mahnt zur Vorsicht: „Wir
dürfen nicht zulassen, dass derartige Gewaltformen unsere Gesellschaft
spalten.“
Bundesschirmfrau des Projekts #ErinnerungALLERmachen ist Reem Alabali-Radovan, Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus. Reem Alabali-Radovan erklärt: „Rassistische Anschläge im wiedervereinigten Deutschland haben unsere Gesellschaft erschüttert. Für mich waren sie der Grund, in die Politik zu gehen. Rechtsextreme und rassistische Netzwerke, die jahrelang unerkannt agieren, auch Verdachtsfälle bei Polizei und Bundeswehr, untergraben das Vertrauen in unseren Staat und seine Sicherheitsbehörden. Wer ist sicher, wer beschützt mich? Diese Fragen stellen viele, die Rassismus erlebt haben. Sie brauchen Antworten und ebenso wie Angehörige von Opfern rassistischer Gewalt mehr Respekt, unsere Solidarität und Unterstützung.“
Zum Projekt #ErinnerungALLERmachen: Die Videoinstallationen sind Teil des
Projekts #ErinnerungALLERmachen des BZI und werden gefördert durch die
Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenJustVA) und
die Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS) sowie
durch die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE).
Mehr Informationen zum Projekt
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