Do, 30. März 2023
Unsere Kämpfe
Wie Frauen* ihre Geschichten nicht durch Krieg und Krisen definieren lassen
Die gut besuchte Auftaktveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 8.
März fand auf Einladung des BRI in Kooperation mit der ZGF, dem
Landesfrauenrat, der Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport, dem
DGB Bremen-Elbe Weser, dem Afrika-Netzwerk Bremen und dem Kulturladen Huchting
am 5. März in den Räumlichkeiten des Lichthaus Gröpelingen statt.
Unter dem Titel „Unsere Kämpfe – Wie Frauen* ihre Geschichten nicht durch
Krieg und Krisen definieren lassen“ bot die Veranstaltung die Möglichkeit, im
Rahmen einer Podiumsdiskussion verschiedene Perspektiven auf das Thema
kennenzulernen. Es sprachen Julia Jalaeefar (Initiatorin des Netzwerks zur
Frauenbewegung im Iran), Wilma Nyari (Afrika-Netzwerk Bremen), die
Sozialarbeiterin und Jesidin Laylufer Demir, die in Afghanistan geborene Hila
Latifi (politische Bildungsreferentin und Aktivistin) sowie die in der Ukraine
geborene Pianistin Alexandra Wenger. Sie gaben Einblicke in ihre Erfahrungen und
ihre aktivistische Arbeit.
„Es geht ums Zuhören und vor allem um die Fragestellungen: Wie bin ich und
wie ist meine Community sichtbar? Und wie werden unsere Anliegen, Forderungen
und Herausforderungen sicht- und hörbar?“, umriss Naciye Celebi-Bektas, die
Vorsitzende des BRI, das Ziel dieser Veranstaltung.
Von Links: Julia Jalaeefar, Laylufer Demir, Hila Latifi, Naciye
Celebi-Bektas, Wilma Nyari, Alexandra Wenger
Foto: Vera Zimmermann
Bremens Migrations- und Integrationsbeauftragte Nadezhda Milanova wies in einer kurzen Rede auch auf die Ungleichheit der Geschlechter in Deutschland hin. “Das Leben vieler Frauen* ist nach wie vor nicht von Freiheit und Gleichstellung geprägt. Obwohl wir in einer Demokratie leben, erleben Frauen* Gewalt, Diskriminierung, ungleiche Bezahlung für gleiche Arbeit.“ Vor allem in Bremen sei Altersarmut weiblich und Erwerbstätigkeit männlich geprägt, mahnte sie an und betonte zugleich: „Wir leben dennoch nicht in Trümmern, nicht von Bomben bedroht und nicht in ständiger Angst um das eigene sowie das Leben der Liebsten. Dieses Privileg sollten wir einsetzen, nutzen und teilen, sodass auch andere Frauen* davon profitieren.“
Ausgewählte Portraits des Projekts „Königin Würde“, kuratiert von
Vera Zimmermann und bereitgestellt vom Kulturladen Huchting
Foto: Irem Gündüz
Die Podiumsdiskussion wurde künstlerisch festgehalten durch Meike Rode.
Ihre malerische Dokumentation soll künftig ausgestellt werden und zeigt
bildhaft ihre Übersetzung der gesprochenen Podiumsinhalte.
Foto: Vera Zimmermann