Rassismus wird erlernt wie Fahrradfahren
BRI lud zur Podiumsdiskussion mit Impulsvortrag von Karim Fereidooni
Gibt es an Schulen, die die Plakette „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ tragen, wirklich keinen Rassismus mehr? Um über Alltagsrassismus an Bremer Schulen mit Fachleuten und Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen, lud der Bremer Rat für Integration (BRI) am 1. April ins Landesinstitut für Schule (LIS) ein. Rund 100 Interessierte Schüler*innen, Studierende, Referendar*innen, Lehrkräfte und Expert*innen waren der Einladung gefolgt.
Das Grußwort hielt die Lehrerin und Sprecherin der AG Bildung des BRI, Selda Kaiser. Dr. Christoph Fantini, Dozent in der Lehramtsausbildung an der Universität Bremen und ebenfalls Mitglied des BRI, moderierte die Podiumsdiskussion mit den Expertinnen Linda Blöchl (stellv. Leitung der Landeszentrale für politische Bildung), Lotta Lessin (Gesamtschüler*innenvertretung Bremen), Katja Kinder (Geschäftsführerin Regionale Arbeitsstellen für Bildung; Integration und Demokratie, RAA, e.V., Berlin) und
Renate Raschen (Referentin für politische Bildung bei der Senatorin für Kinder und Bildung).
Herzstück und Auftakt des Abends bildete das Impulsreferat des deutschlandweit hochgeschätzten Experten Prof. Dr. Karim Fereidooni, Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum und ehemaliger Berater der Bundesregierung unter Angela Merkel. Sein Vortragsthema: „Rassismuskritik: Was muss ich wissen? Was kann ich tun? Was kann meine Schule leisten?“
VORTRAG
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass es für das gemeinsame Ziel einer Schule mit deutlich weniger Rassismus und mehr Courage, vor allem Haltung braucht. „Und dafür brauchen wir einerseits emotionale Berührtheit, aber auch Wissen und Kenntnisse zum Thema“, fasst Renate Raschen von der Bildungsbehörde zusammen. Darüber hinaus wünschte sie sich, dass der BRI die Behörde „weiter wach hält“, Bedarfe ermittelt und Expertinnen, Akteur*innen und Behörden in Bremen zusammenbringt – „so wie mit der heutigen Veranstaltung“.