Presseinformationen
Mo, 23.01.2023
Stellungnahme des BRI
zur Anerkennung des Völkermords an den Jesid*innen
durch den Deutschen Bundestag
Der Deutsche Bundestag hat die systematische Vertreibung und Ermordung der
Jesidinnen im Nordirak und in Syrien durch die Terrormiliz „Islamischer
Staat“ (IS) als Völkermord anerkannt. Am Donnerstag, 19. Januar 2023,
stimmten die Abgeordneten einstimmig für einen entsprechenden Antrag, der
gemeinsam von den Ampelfraktionen und der CDU/CSU vorgelegt wurde.
Der Bundestag ist damit das erste Parlament eines großen europäischen Staates,
das die Massaker des IS an den Jesidinnen im Jahr 2014 als Völkermord
anerkennt. Der Bremer Rat für Integration (BRI) unterstützt die Entscheidung
des Bundestags und hofft darauf, dass auch die restlichen europäischen Staaten
schnell mit der Anerkennung des Genozids an den Jesidinnen nachziehen.
Mit derzeit etwa 200.000 in Deutschland lebenden Jesidinnen beheimatet die
Bundesrepublik die größte jesidische Diaspora-Gemeinde weltweit. Aus diesem
Grund ist die Aufarbeitung dieser Gräueltaten und der Schutz der jesidischen
Bevölkerung unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Der Vorstand des BRI
Bremen, 20. Januar 2023